KOMPENDIUM
Ampelmännchen
Kultobjekt, dass mittlerweile Schlüsselanhänger
Schneekugeln oder T-Shirts ziert. Das DDR-typische Ampelmännchen
mit Hut hat die Wende dank einer Bürgerinitiative überlebt
und zeigt heute noch vielen Fußgängern in den Neuen
Bundesländern an, ob sie die Straße überqueren
dürfen oder nicht. Es sollte ursprünglich gegen das
schlichtere Männchen aus dem Westen ersetzt werden.
Barkas
Kleintransporter der VEB Barkas Werke Hainichen.
Zu DDR-Zeiten als Polizeifahrzeug, Notarztwagen und Kleinbus unterwegs.
Wie die PKWs aus DDR-Produktion waren Barkas mit einem Zweitakt-Ottomotor
ausgerüstet.
FDJ
Massenorganisation für Jugendliche in
der DDR mit zahlreichen Jugendeinrichtungen, Klubhäusern,
etc. Sie veranstaltete Konzerte, Lesungen und Sportevents und
gab eigene Zeitungen heraus. Ziel der FDJ war die Erziehung der
Jugend im Sinne des DDR-Sozialismus. Wer nicht Mitglied der FDJ
wurde ab dem 14. Lebensjahr, musste mit Nachteilen in der Schule,
bei der Studienplatzvergabe und bei der Suche nach einer Lehrstelle
rechnen.
Grilletta
Was dem Wessi sein Hamburger war, kannten
die Ossis als Grillette - ein Fleischklops aus Schweinefleisch,
der auf dem Grill zubereitet wurde. Meist serviert im Brötchen
mit Ketchup, falls vorhanden.
Jahresendfigur
Offizielle Bezeichnung für alle Artikel,
die zu Weihnachten in die Läden kamen - z.b. Weihnachtsmänner
oder Engel aus Schokolade.
Jugendweihe
Als Gegenstück zur evangelischen Konfirmation
und der katholischen Kommunion ging der Jugendweihe in der 8.
Schulklasse eine politische ideologische Schulung voraus. Ähnlich
den konfessionellen Festen wurde den Jugendlichen in einer Feierstunde
eine Urkunde sowie ein Buche, in diesem Fall ein Almanach namens
"Der Sozialismus - Deine Welt" , überreicht. Statt
der Predigt gab es Ansprachen mit politisch-idelogischem Gehalt.
Noch heute haben Jugendweihen in den Neuen Bundesländern
regen Zulauf. Der Almanach allerdings hat ausgedient.
Kartoffelferien
Bezeichnung für Arbeitseinsätze
von Schülern und Studenten zur Erntezeit. Kartoffeln ernten
gehörte in den Sommerferien häufig zum Pflichtprogramm
der heranwachsenden Akademikerschicht.
Kosmonauten
Sowjetische Bezeichnung für Raumfahrer,
abgeleitet vom russischen Wort Kosmos. Der berühmteste Kosmonaut
der DDR war Sigmund Jähn. Als erster Deutscher startete er
1978 zu einem zweiwöchigen Aufenthalt ins All.
Pionierorganisation
Von der FDJ gegründete Kinderorganisation
mit politischem Hintergrund. Sie gliederte sich in Jungpioniere
(1.bis3. Klasse) und Thälmannpioniere (4.-7. Klasse) Sie
diente vor allem zur politischen Erziehung der Kinder im Sinne
des Realsozialismus.
Sättigungsbeilage
Brot, Reis, Nudeln oder Kartoffeln galten
auf DDR-Speisekarten als sogenannte Sättigungsbeilage. Was
davon gerade verfügbar war, wurde zum Essen gereicht.
Soljanka
Ursprünglich stammt das Rezept für
diese DDR-tpische Suppe aus der Ukraine. Soljanka, ein Gemisch
aus Fleischresten, Speck, Zwiebeln, Paprika, sauren Gurken und
saurer Sahne gab es in jeder Gaststätte der Republik. Auch
heute ist die Soljanka noch auf vielen Speisekarten im Angebot.
Stasi
Abkürzung für das Ministerium für
Staatssicherheit. Einst gegründet, um westlichen Agenten
und Geheimdiensten auf die Spur zu kommen, diente das Ministerium
bald auch dazu, die eigenen Bürger zu bespitzeln. Das Netzwerk
von hauptamtlichen Schnüfflern und Freizeit-Spionen war riesig:
So gut wie in jedem Häuserblock gab es mindestens eine Person,
die dem Stasi-Ministerium über Äußerungen und
Verhalten der Nachbarschaft regelmäßig Auskunft erteilte.
Missliebige Personen wurden oft grundlos verhaftet oder einer
Straftat angeklagt, die sie gar nicht begangen hatten. Zahlreiche
Menschen starben im Stasigefängnis aufgrund von brutalen
Verhörmethoden.
Tal der Ahnungslosen
So wurden Gegenden in der DDR im Volksmund
genannt, in denen kein Westfernsehen empfangen werden konnte.
Zum Beispiel die Gegend östlich von Dresden.
Trabant
Besser bekannt als Trabbi, dem Volkswagen
der DDR. Produziert wurde der Kleinwagen im VEB Sachsenring Zwickau.
Aus Mangel an Metall wurde der PKW mit einer Kunststoffkarosserie
gebaut. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 120 km/h. Wer einen
Trabbi fahren wollte, musste eine Lieferzeit von durchschnittlich
10 Jahren in Kauf nehmen. Viele bestellten daher in jungen Jahren,
um später mit Kind und Kegel automobil zu sein.
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